Die Toten kommen … auch nach Braunschweig

25 Gegner_innen der europäischen Abschottungspolitik errichten symbolische Gräber auf dem Kohlmarkt

Inspiriert durch die Aktion des „Zentrums für politische Schönheit“ vor dem Reichstag in Berlin am 21.06.2015 zogen auch in Braunschweig am heutigen Tag einige Aktivist_innen des Antifaschbild2istischen Plenums, des Offenen Antifa Treffens und der Sozialistischen Jugend-Die Falken als Trauerprozession zum Kohlmarkt. Mit dem Errichten von symbolischen Gräbern aus Holzkreuzen, Erde, Grablichtern, einem Sarg und Blumen wurde den tausenden durch die europäische Flüchtlingspolitik ermordeten Menschen und gegen die Abschottung Europas gegen die Fluchtbewegungen aus aller Welt protestiert. Parallel wurden mehrere hundert Flugblätter verteilt, die das Anliegen an die Passant_innen weitervermittelten. Hierbei ergab sich sehr viel Zuspruch. So konnte eine Frau berichten, dass ein Verwandter ein Haus für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stellen will.

Eine Sprecherin des Antifaschistischen Plenums erklärte zur Aktion: „Europa ist einer der wirtschaftsstärksten Blöcke dieser Welt. Entsprechend viel Reichtum ist hier in den Händen weniger konzentriert. Dieser Reichtum fiel nicht vom Himmel, sondern geht im Inland mit der kapitalistischen Ausbeutung von millionen Lohnabhängigen einher, während im Ausland durch politische Einflussnahme auf andere Staaten bis hin zum Krieg um Rohstoffe, Märkte und geostrategische Positionen dieser Reichtum weiter ausgebaut werden soll. Diese Politik zwingt Millionen auf der ganzen Welt in Armut, Hunger, Verfolgung oder Tod. Millionen auf der Welt sehen für ihr Leben keine andere Perspektive, als die der Flucht. Vor diesen Fluchtbewegungen, diesen lebenden Zeug_innen der eigenen menschenverachtenden Politik, will sich die durch die BRD geführte Europäische Union unter allen Umständen abschotten. Dies hatte und hat tausende Tote, vorrangig im Mittelmeer, zur Folge. Diese Toten werden in der öffentlichen Wahrnehmung als „Tragödie“, „Unglück“ oder das Ergebnis einer „fehlgeleiteten“ Flüchtlingspolitik der EU durch die Medien präsentiert. Das ist falsch. Die toten Flüchtlinge sind das bewusst in Kauf genommende Ergebnis der Festung Europa. Ein Europa, dass für die Interessen der Banken, Konzerne und Kriegsstrategen gemacht wurde. Unsere Solidarität gilt den Betroffenen dieser zerstörerischen Politik – hier wie überall auf dieser Welt!“

Das verteilte Flugblatt „Die Toten kommen“ als PDF

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