Demonstration * Samstag, 21. Mai 2011 * 14 Uhr * Bahnhofsvorplatz Braunschweig
Infoseite: www.nonazisbs.blogsport.de
auch in einigen Fan-Gruppen wird rechtes Gedankengut propagiert oder zumindest widerspruchslos toleriert. Diese stillschweigende Akzeptanz birgt auch im Stadion die Gefahr, dass sich menschenverachtende Ideologien und Meinungen ausbreiten und als salonfähig
betrachtet werden.
Chronologie faschistischer Übergriffe auf linke Ultras
In Hooligankreisen herrscht ein stark ausgeprägtes Verhältnis von Gewalt, Rassismus und Nationalismus, welches sich in der Vergangenheit oftmals gegenüber linken Ultras der Gruppe UB entlud. Im Folgenden ein Auszug aus der Chronologie derartiger Vorfälle:
- Am 28. Februar 2010 belästigten Mitglieder der Fangruppe Liontology Braunschweig einige antifaschistische Ultras und andere Antifa-AktivistInnen vor der Diskothek „Merz“ mit dem Zeigen des „Hitlergruß“ und „Sieg Heil“-Rufen. In Folge dessen kam es zu einer Auseinandersetzung.
- Am Abend des 14. April 2010 ereignete sich ein Angriff durch sechs Hooligans, die versuchten den damaligen Treffpunkt der UB zu stürmen, welcher zu diesem Zeitpunkt von zahlreichen Menschen besucht war, wobei u.a. die Eingangstür durch massive Gewalteinwirkung zerstört wurde. Bereits einige Monate zuvor attackierten Personen aus den selben Kreisen in den Abendstunden mittels eines Böllers den Treffpunkt und verletzten im Anschluss einen Aktivisten der UB durch körperliche Gewalteinwirkung.
- Den bisherigen Höhepunkt im negativen Sinne stellt allerdings der versuchte Überfall von etwa 20-25 Personen am 27. November 2010 auf das von UB besuchte Frauenhandballspiel in der Sporthalle „Alte Waage“ dar. Ein Teil der Angreifer, die Mobilisierungsbuttons für den Naziaufmarsch am 4. Juni in Braunschweig trugen, drang in die Halle ein, provozierte und bedrohte hierbei die AktivistInnen der UB mittels des Zeigens des „Hitlergruß“ und versuchte diese durch aggressives Gebrüll und Gestikulieren vor die Tür und damit in die Arme der anderen dort wartenden Hooligans zu locken. Die Hauptakteure dieser Attacken kamen größtenteils aus der Gruppe bzw. den Umfeld von „Kategorie
Braunschweig“ (KBS).
Kein Fußball den Faschisten!
Bei diesen und anderen körperlichen Übergriffen fielen immer wieder Äußerungen wie:
„Juden UB“, „Scheiß Zecken“ oder „Antifa-Ultras aufs Maul“. Nicht nur dieser Umstand zeigt somit eindeutig die politische Dimension der Angriffe von rechten Hooligans in Braunschweig. Mitglieder der Gruppe „Kategorie Braunschweig“ sind mit „Hitlergruß“ auf zahlreichen Gruppen-Fotos im Internet zu sehen. Doch die Sympathie für faschistische Ideologien zeigt sich nicht nur in symbolischer Weise – auch die Teilnahme an Naziaufmärschen verdeutlicht, dass einige Mitglieder in der regionalen Naziszene fest verankert sind. Personen wie Stephan „Gambo“ Lüddecke, Gründer der sich inzwischen aufgelösten Organisation „Autonomen Nationalisten Harz und Heide“ (ANHH) oder Mario Blütchen, welcher seit Jahren an Naziaufmärschen teilnimmt und sich im Umfeld der „Autonomen Nationalisten Wolfenbüttel/Salzgitter“ (ANWF/SZ) bewegt, sind der Hooligangruppe Kategorie Braunschweig zuzuordnen.
Dominik Drosdziok, selber Mitglied bei KBS und Betreiber eines Online-Versands für Nazi-Klamotten, versuchte Ende letzten Jahres gegenüber des Stadions einen „Thor Steinar“-Laden zu eröffnen, der gleichzeitig als Hooligan-Treffpunkt fungieren sollte, was an dem in den
Räumlichkeiten aufgehängten Transparent der Gruppe „Kategorie Braunschweig“ zu sehen war. Dank der Recherchen des Antifaschistischen Plenums und des darauf folgenden öffentlichen Drucks konnte die Eröffnung jedoch verhindert werden. Seinen Online-Versand
betreibt Drosdziok allerdings weiterhin.
Auch die derzeit aktivste organisierte Braunschweiger Nazikameradschaft „Thormania“, welche sich an der Mobilisierung und Organisation für den Naziaufmarsch am 4. Juni beteiligt, sympathisiert mit „Kategorie Braunschweig“ und versucht das Stadion als
Rekrutierungsort zu benutzen. Thormania-Mitglied Oliver „Ollo“ Sulz nimmt nicht nur an Naziaufmärschen wie zuletzt in Wuppertal teil, sondern pflegt auch freundschaftlichen Kontakt mit den rechten Hooligans von Eintracht Braunschweig. Jener „Ollo“ ist ebenso verantwortlich für den Angriff auf das Jugendzentrum SUB der Falken am 5. Juli 2010. Darüber hinaus ist er ganz aktuell auf dem Mobilisierungsvideo der Nazis für den geplanten „Tag der Deutschen Zukunft“ am 4. Juni ebenfalls zu sehen.
Es reicht – wir setzen uns zur Wehr!
Weg mit allen rechten (Hooligan-)Strukturen! Naziaufmarsch am 4. Juni verhindern!
Die Gewalt gegen AntifaschistInnen in Braunschweig und Umgebung durch organisierte Nazis droht sich massiv zu verstärken. Aus diesem Grund wollen wir diese Entwicklungen frühzeitig stoppen und setzen dabei auf eine breite antifaschistische Solidarität. Es ist an der Zeit den Einschüchterungsversuchen von Thormania, Kategorie Braunschweig und anderen Faschisten ein Ende zu setzen!
Daher rufen wir zu einer antifaschistischen Demonstration am 21. Mai 2011 um 14 Uhr ab dem Vorplatz des Hauptbahnhofs auf! Beteiligt Euch darüber hinaus an den Gegenaktionen zum Naziaufmarsch am 4. Juni.
Gegen Nazis – im Stadion und überall!
Initiative gegen rechte Hooligan-Strukturen
UnterstützerInnen
Antifaschistische Gruppe Braunschweig (AGB)
Antifaschistische Jugend Seesen
Antifaschistisches Plenum Braunschweig
Braunschweiger Jugend gegen Rechts
FrauenLesbenGruppe Zami
Jugend Antifa Aktion (JAA) Braunschweig
Nexus Braunschweig
SJ – Die Falken KV Braunschweig
Ultras Braunschweig (UB)