Wolfenbüttel: Absage von Konzert mit der Band „Freigänger“ gefordert

Am 15.10.2011 soll die Band „Freigänger“ in der Kneipe „Zur Mühle“ in Wolfenbüttel auftreten. Die Band bewegt sich in einem Umfeld in der die Übergänge und Überschneidungen zwischen der „unpolitischen“ Subkulturszene und der Rechtsrockszene fließend sind.(1)

So traten „Freigänger“ z.B. bei einem konspirativ organisierten Konzert der rechten Hooligan-Band „Kategorie C“ am 2. Oktober 2011 als Vorgruppe auf. In Niedersachsen werden die Konzerte von „Kategorie C“ meist von Aktivisten aus der Kameradschaftszene und der Naziorganisation „Honour & Pride Niedersachsen“ organisiert.(2)

Im Frühjahr diesen Jahres sollte in der Kneipe „Zur Mühle“ ein Konzert mit der Band „Bleeding Pride“ stattfinden. Eine Pressemitteilung des Antifaschistischen Plenums, in der die Verstrickungen des Sängers in die Nazi-Szene öffentlich gemacht wurden (3), führten zur Absage des Konzertes durch den Betreiber der Kneipe und zur Auflösung (4) der Band. Nach der Auflösung gründete der Sänger von „Bleeding Pride“ die Band „Freigänger“, in der er nun am Bass spielt.

Claudia Johnklus, Sprecherin des Antifaschistischen Plenums, fordert deshalb eine Absage des Konzertes:

„Wir fordern, dass dieser rechtsoffenen Band keine Bühne geboten wird. Gerade weil die Band nicht offen als Rechtsrock-Band auftritt, sondern sich unpolitisch gibt, wird auch ein Publikum angesprochen, dass nicht ausschließlich rechts eingestellt ist. Während Nazis auf ihren konspirativen Konzerten sonst unter sich bleiben, können sie sich bei solchen Grauzonen-Konzerten als ganz normaler Teil der jeweiligen Subkulturszene präsentieren.

Wir sehen insbesondere auch das Deutsche Rote Kreuz und den AStA der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in der Pflicht, sich für eine Absage des Konzertes einzusetzen. Beide kooperieren mit der Kneipe ‚Zur Mühle’, die die studentische Kneipe Solferino auf dem Campus der FH betreibt.“

(1) Diese Szene wird oft als Grauzone bezeichnet. Die aktuelle Ausgabe Nr. 91 des Antifaschistischen Infoblatt beschäftigt sich mit der Thematik der Grauzone. Die Artikel gibt es hier zum online lesen: http://aib.nadir.org/index.php/archiv/58-ausgabe-91
(2) Siehe dazu z.B. http://npd-blog.info/2010/12/27/kategorie-c-der-mythos-unpolitisch/
(3) http://antifacafebraunschweig.blogsport.eu/2011/03/21/%e2%80%9ebleeding-pride%e2%80%9c-wolfenbutteler-band-mit-verbindungen-in-die-nazi-szene/
(4) http://antifacafebraunschweig.blogsport.eu/2011/04/01/bleeding-pride-aufgelost-bandmitglieder-ausern-sich/

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