So war Magdeburg 2014

Auch dieses Jahr haben wir uns nach Magdeburg aufgemacht mit dem Ziel, den jährlich dort stattfindenen Naziaufmarsch zu verhindern. Wie bereits im letzten Jahr machte uns das die Polizei so schwer wie möglich, indem sie weder Treffpunkt noch Route der Nazis bekanntgaben, sondern diese stattdessen in Sonderzügen zu dem geplanten Auftaktort auf der Ostseite der Elbe kutschieren wollte. Dafür sperrten sie nicht nur alle Brücken der Stadt ab, sondern auch die Wasserschutzpolizei kontrollierte den Fluss. Da es aber einigen AntifaschistInnen mit einer erfolgreichen Gleisblockade gelang, die Zuganreise von 700 Nazis zu verzögern, wurde das Aufmarschgebiet in den Süden Magdeburgs verlegt. Auch hier sperrte die Polizei so weiträumig ab, das Protest in Sicht- und Hörweite kaum noch möglich war. Mit Schlagstöcken, Wasserwerfern und Pfefferspray setzten sie dann den Aufmarsch der 700 Nazis auf einer verkürzten Route durch. Die anderen 100, die sich zuvor in Ostelbien gesammelt hatten, konnten sich nicht mehr anschließen und führten einen eigenen Aufmarsch durch.

Das Ziel der Polizei an diesem Tag war klar: den Naziaufmarsch mit allen Mitteln durchsetzen! Dafür sorgten am Samstag über 3000 Bullen. Besonders zu erwähnen ist, dass einer von Ihnen in der Nähe der Absperrungen mitten in einer Gruppe von GegendemonstrantInnen seine Schusswaffe zog.

Magdeburg Nazifrei hatte zu Blockaden aller Magdeburger Bahnhöfe aufgerufen und auch das Magdeburger Bündnis gegen Rechts versuchte mit über die Stadt verteilten Kundgebungen, den „Meilensteinen“, Protestformen zusätzlich zur „Meile der Demokratie“ zu ermöglichen. Der Naziaufmarsch konnte trotz der zahlreichen Aktionen und GegendemonstrantInnen nicht verhindert, aber doch verzögert und stark erschwert werden. Auch die Anfahrt vieler Nazis wurde verhindert oder gestört. Mit 800 angereisten Nazis war die Zahl weniger als angekündigt und auch weniger als im Vorjahr. Für den Februar haben sie in Dresden nicht wie üblich ihren Trauermarsch angekündigt, sondern nur eine Kundgebung. Sorgen wir dafür, dass 2015 kein Naziaufmarsch in Magdeburg stattfindet!

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