Gleich zwei Wochenenden hintereinander waren wir unterwegs, um dem „Freundeskreis Thüringen/ Niedersachsen“ (FKTN) ihren Auftritt zu vermiesen. Dieser sogenannte Freundeskreis tritt seit einem Jahr regelmäßig vor allem in der Region um Göttingen in verschiedenen Städten auf. Zu Anfang versuchten sie noch, den Anschein „besorgter Bürger“ zu machen, tatsächlich handelt es sich aber um Nazis. So trat z.B. der führende Kopf und Anmelder Jens Wilke bei der letzten Landrats- und Kreistagswahl in Göttingen für die NPD an.
Am Samstag den 12.11. hatte der FKTN gleich zwei Veranstaltungen angemeldet, einmal in Duderstadt und einmal in Göttingen. In Göttingen ließen sie sich dann aber nicht einmal blicken. Zuvor gab es eine Demo von der Antifa Jugend Göttingen, anschließend wurden die drei Zufahrtsstraßen zum Kundgebungsplatz des FKTN blockiert. Da sie wahrscheinlich geahnt haben, dass sie in Göttingen keinen Fuß auf die Erde bekommen, sind die Nazis dann direkt nach Duderstadt gefahren, wo sie mit lächerlichen 18 Leuten durch die Stadt zogen.
Später fuhren einige der Teilnehmer des FKTN dann doch noch nach Göttingen, wo sie unter den Augen der Polizei nicht nur einen Abgeordneten der Piraten sowie dessen Familie in ihrem Haus bedrohten, sondern auch zwei Antifaschist*innen mit Eisenketten und Messern angriffen, so dass diese in ein Krankenhaus gebracht werden mussten. Mehr dazu in der Pressemitteilung der Antifaschistischen Linken International.
Am nächsten Samstag, den 19.11., hatte der FKTN sich dann in Nienburg angekündigt. Auch hier fanden sich zahlreiche Antifaschist*innen zum Gegenprotest. Etwa 300 Leute zogen zunächst auf einer Demonstration der Antifaschistischen Aktion Nienburg lautstark durch die Stadt und versuchten anschließend, sich den Nazis in den Weg zu stellen. Aber auch an diesem Wochenende hatte die Polizei (übrigens auch wieder aus Göttingen) vor allem Interesse daran, dem FKTN einen ungestörten Aufmarsch zu ermöglichen. So hatten sie deren Route weiträumig abgesperrt, während Antifaschist*innen sich kaum durch die Stadt bewegen konnten, ohne von der Polizei gejagt, gekesselt und verprügelt zu werden. Zahlreiche Personen wurden festgesetzt, kontrolliert und teilweise auf übergriffige Art und Weise durchsucht, einige wurden auch in Gewahrsam genommen. Der Freundeskreis brachte diesmal 43 Leute auf die Straße, dabei waren unter anderem auch Sebastian Weigler und Lasse Richei von der JN Braunschweig.