Vortrag: Die Rote Hilfe Deutschlands in der Illegalität ab 1933
Referentin: Silke Makowski (Hans-Litten-Archiv)
Mittwoch – 15.03.17 – 19 Uhr
Guten Morgen Buchladen (Bültenweg 87)
Die Rote Hilfe Deutschlands (RHD) war schon in der Weimarer Republik eine große linke Solidaritätsorganisation, die Ende 1932 fast eine Million Mitglieder umfasste. Trotz ihrer engen Verbindung zur KPD unterstützten Menschen aus verschiedenen Spektren der Arbeiter*innenbewegung ebenso wie linke Prominente die Hilfe für die politischen Gefangenen.
Nach dem Verbot der RHD im Frühjahr 1933 arbeiteten viele Aktivist*innen in der Illegalität weiter – teils in losen Zusammenhängen, teils in gut vernetzten Kleinzellen. Für die zahllosen KZ-Häftlinge und ihre Angehörigen wurden Spenden gesammelt, verfolgte Aktivist*innen und untergetauchte Funktionär*innen mussten mit illegalen Quartieren versorgt oder heimlich über die Grenze ins Exil gebracht werden.
Die Widerstandsgruppen der RHD erstellten Zeitungen und verteilten Flugblätter, die zum Protest gegen den NS-Terror aufriefen und praktische Solidaritätsarbeit propagierten. Im antifaschistischen Untergrund waren viele Frauen aktiv, die nach den Verhaftungen prominenter, meist männlicher RHD-Mitglieder zentrale Funktionen in der Organisation übernahmen, aber auch „unauffällige“ Hintergrundarbeit leisteten. Nach der offiziellen Auflösung der RHD im Jahr 1938 führten dezentrale Strukturen die Unterstützung für die Verfolgten fort.
Mit dem Vortrag soll der heute fast vergessene Widerstand der Roten Hilfe gegen den NS-Terror in Erinnerung gerufen werden.
Veranstalter: Rote Hilfe e.V. – Ortsgruppe Braunschweig, Antifaschistisches Plenum, Offenes Antifa Treffen