1. Mai 2015 * 10:30 Uhr * Burgplatz
Jugendblock des Jugendbündnis auf der 1. Mai Demonstration
Im Anschluss: Maifest im Bürgerpark mit Infostand des Antifaschistischen Café.
Abends bleibt das Antifaschistische Café geschlossen.
Heraus zum 1. Mai!
Wir, das Jugendbündnis zum 1. Mai 2015, rufen alle SchülerInnen, Studierenden, Auszubildenden, junge ArbeiterInnen und Erwerbslose dazu auf, sich am Jugendblock zu beteiligen. Es ist notwendig unsere Kritik an den bestehenden Verhältnissen gemeinsam zu formulieren, da unsere Probleme in der Schule, am Arbeitsplatz, mit dem Arbeitsamt, der Ausländerbehörde oder an der Universität uns zwar einzeln treffen, jedoch Auswirkung der selben gesellschaftlichen Verhältnisse sind.
Die Verhältnisse, in denen wir leben, basieren auf der Logik von Privateigentum an Produktionsmitteln und Profitmaximierung. Dies bedeutet für viele Menschen alltägliche Gewalt, in Form von Armut und Leistungszwang, Diskriminierung und Ausgrenzung bzw. fehlender Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Aber auch den grundlegenden Ausschluss von Entscheidungen über die Frage, was wir produzieren und wie wir den gesellschaftlichen Reichtum verteilen.
Eine andere Welt ist möglich
Die Alternative wäre, sich solidarisch gegen diese Zustände zu organisieren und gemeinsam für ein gutes Leben für alle zu kämpfen. Allerdings stehen
wir uns alle in erster Linie als KonkurrentInnen im ewigen Wettbewerb um Jobs, Ausbildungs- und Studienplätze, bessere Noten oder Bewertungen gegenüber. Diese Konkurrenzverhältnisse werden von vielen als (gott-/natur-)gegeben wahrgenommen und aufgrund von Leistungszwang verinnerlicht. Dass sie einer Gesellschaftsordnung entspringen, die vom Menschen geschaffen und somit auch vom Menschen verändert und überwunden werden kann, wird zu selten gesehen. Packen wir es an!
Rassismus und Faschismus den Boden entziehen
Oftmals dienen vereinfachte und falsche Muster zur vermeintlichen Erklärung der herrschenden Verhältnisse. Die Entstehung von PEGIDA auch bei uns in Braunschweig (BRAGIDA), sind eines dieser falschen Erklärungsmuster. Plötzlich sind AusländerInnen und Flüchtlinge an Arbeitslosigkeit Schuld und nicht die ungleiche Verteilung der gesellschaftlich notwendigen Arbeit.
Wie völlig irrational diese Erklärungen sind, sehen wir schon daran, dass MigrantInnen einerseits „Schmarotzertum“ vorgeworfen wird und sie andererseits „uns“ die Arbeitsplätze wegnähmen. Ja was denn nun? Wer aus Angst gegen Menschen tritt, denen es noch schlechter geht als einem selbst, ist kein „besorgter Bürger“, sondern ein Arschloch! Wir kämpfen lieber gemeinsam gegen die eigentlichen Ursachen der Gewalt der herrschenden Verhältnisse!
Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte
Der Kapitalismus produziert heute unglaublichen Reichtum und zugleich den Ausschluss vieler Menschen von diesem. Obwohl genug für alle da ist, wird einem Großteil der Menschheit der Zugang zu dem verwehrt, was sie für ein gutes Leben brauchen. Selbst ihre grundlegenden Bedürfnisse, wie Wohnraum für alle, Frieden, Gesundheit, genug zu Essen und Bildung, kann der Kapitalismus nicht befriedigen. Immer noch sterben Menschen an Hunger oder heilbaren Krankheiten, weil sie keinen Zugang zum Nötigsten haben.
Die unsolidarische Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums ist die systematische Gewalt des kapitalistischen Alltags. Daher finden wir: Nur in einer Gesellschaft, die allen den freien Zugang zum gesellschaftlichen Reichtum ermöglicht, ist ein friedliches und solidarisches Miteinander möglich.
So wie es ist, bleibt es nicht!
Für uns stellt sich daher die Frage, wie lange wir es, insbesondere als junge Menschen, noch hinnehmen wollen, uns dieser gewalttätigen Logik zu beugen. Wie lange wollen wir es noch zulassen, dass eine Gesellschaft jene verinnerlicht und sich, besonders in Krisenzeiten, mit vereinfachten und diskriminierenden Erklärungsmustern als Antwort darauf zufrieden gibt? Für uns stellt sich neben den täglichen Abwehrkämpfen, die wir gegen die herrschenden Verhältnisse führen, auch immer die Frage nach einer Gesellschaft jenseits dieser unmenschlichen und unsozialen Logik.
Wir bilden uns, machen uns Gedanken und kämpfen für eine Gesellschaft, in der Solidarität an erster Stelle steht.
Gegen die Gewalt der herrschenden Verhältnisse!
Gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft!
Jugendbündnis zum 1. Mai 2015
1. Mai 2015: Demonstration ab 10.30 Uhr am Burgplatz Im Anschluss: Jugendmeile und Party im Bürgerpark
Das Braunschweiger Jugendbündnis zum 1. Mai schließt sich seit 2011 jedes Jahr zusammen, um die unterschiedlichen gesellschaftlichen Kämpfe von sozialen, gewerkschaftlichen und antifaschistischen Gruppen in Braunschweig zusammenzuführen und darauf aufmerksam zu machen, dass diese über soziale Reformen hinaus gehen müssen. Unser Motto lautet daher: „Gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft“.