Antifaschist*innen waren zum Gegenprotest vor Ort, aber die Nazis von der JN blieben zuhause.
Kundgebung: Kein Platz für Nazis und Rassismus!
Samstag, 25.6.2016 * 12 Uhr * Tostmannplatz * Braunschweig
Für Samstag, den 25.6.2016, haben die „Jungen Nationaldemokraten“ (JN), die Jugendorganisation der NPD, eine Versammlung (voraussichtlicher Beginn: 13 Uhr) auf dem Tostmannplatz in Braunschweig angemeldet. Die Versammlung steht unter dem Motto „Asylflut stoppen!“ und richtet sich auch gegen die nahegelegene Landesaufnahmebehörde für Flüchtlinge (LAB). Die Neonazis erwarten bis zu 40 Teilnehmer für ihre Versammlung.
Das Bündnis gegen Rechts ruft ab 12:00 Uhr zum Protest gegen den Auftritt der Neonazis auf und hat ebenfalls eine Kundgebung unter dem Motto „Kein Platz für Nazis und Rassismus!“ direkt am Tostmannplatz bei der Versammlungsbehörde angezeigt. Am Freitag wird es dazu noch ein Kooperationsgespräch mit der Stadt geben, um den genauen Ort und ggfs. weitere Auflagen abzusprechen.
David Janzen, Sprecher des Bündnis gegen Rechts: „Die Gruppe von Nazis, die sich hier am Samstag in unmittelbarer Nähe zur Landesaufnahmebehörde versammeln will, ist mit verantwortlich für die zunehmenden rechten Gewalttaten und Schmierereien der letzten Wochen und Monate. Auch der wegen des Überfalls auf zwei Schüler der Neuen Oberschule von der Staatsanwaltschaft Angeklagte gehört zum Dunstkreis der ‚Jungen Nationaldemokraten‘. Beim Landesparteitag der NPD vor einigen Tagen in Wolfsburg setzte die NPD diesen brutalen Schläger sogar als ‚Ordner‘ ein. Wir haben es hier mit einer kleinen, aber gewalttätigen Gruppe von Neonazis zu tun, die seit Wochen Hakenkreuze und andere neonazistische Symbole und Kürzel in Lehndorf, dem östlichen Ringgebiet und in der Nordstadt an Häuserwände, Laternen und Stromkästen schmiert. Auch die Zerstörung der Erinnerungstafeln an der der KZ-Gedenkstätte Schillstraße und das beschmieren von Stolpersteinen, dürfte auf das Konto dieser Neonazis gehen. In dieser Woche wurden Dutzende Plakate mit der Aufschrift ‚NS Area‘ im Siegfriedviertel verklebt. Dahinter steht eine Raumaneignugsstrategie, mit der die Nazis bestimmte Straßen oder Viertel zu ihrem Gebiet erklären. Zu dieser Strategie gehören auch durch regelmäßige provokative Auftritte in der Öffentlichkeit, durch die massenhafte Verbreitung rechter Symboliken im Stadtbild und durch die Einschüchterung und Bedrohung von Menschen, die sich antifaschistisch engagieren, ein Klima der Angst zu verbreiten. Wir rufen für Samstag dazu auf diesen Nazischlägern nicht die Straße zu überlassen, sondern laut und sichtbar zu protestieren und ein Zeichen für eine bunte, solidarische und tolerante Stadt ohne Rassismus und Ausgrenzung zu setzen!“