Am Samstag, den 21.01., demonstrierten über 500 Kurd*innen, türkische Oppositionelle und deutsche Linke und viele andere gemeinsam für die Freiheit des 1999 durch verschiedene Geheimdienste verschleppten und seitdem inhaftierten Vorsitzenden der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Darüberhinaus wurde durch Redebeiträge und die gerufenen Parolen immer wieder auf den schmutzigen Krieg der türkischen Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) gegen alles, was nicht zu ihrem Größenwahn eines neuen, osmanischen Reichs passt, hingewiesen. Um dieses Ziel zu erreichen entfachten Erdogan und seine AKP einen Flächenbrand in der Region, um sich als stabilisierenden Faktor in der Region zu etablieren. Hierzu bedient man sich auch den Mordbanden des „Islamischen Staates“ (IS).
So werden in türkischen Krankenhäusern IS-Kämpfer*innen versorgt, können ungehindert Grenzposten passieren, werden finanziert und mit Waffen ausgestattet (die nicht selten aus der BRD oder von anderen NATO-Partner*innenn der Türkei kommen). Dieser Staatsterror trifft zur Zeit alle, die sich nicht dem staatlich verordneten fundamentalistischen Ideal Erdogans unterordnen wollen oder können. Menschenrechtler*innen, Journalist*innen, Gewerkschaften, oppositionelle Parteien, Kurd*innen, Alevit*innen und viele andere finden sich mittlerweile zu tausenden in den Folterknästen der Türkei wieder. Viele fallen dem durch die AKP mit ihrer Politik angeheizten faschistischen Mob, bestehend aus den „Grauen Wölfen“, Anhänger*innen der AKP oder auch des IS, zum Opfer. Weder die BRD, noch die EU oder die NATO wollen das aufhalten, sind sie doch zum einen darauf angewiesen, dass die Türkei aktuell die Fluchtbewegungen auf- und von Europa weghält. Aber auch ohne die direkte Abhängigkeit hiervon, war die kurdische Bewegung schon immer das Ziel der imperialistischen Kräfte. Denn ein unabhängiges Kurdistan, bzw. eine Region, auf die die Türkei und andere imperialistische Kräfte keinen Zugriff haben und sich dem kapitalistischen Weltmarkt verschließen wollen, wird die NATO niemals hinnehmen- gerade in einem Teil der Welt, der für den Transport von Rohstoffen und für die Stationierung von Truppen geostrategisch entscheiden ist. Sowohl die kurdische Befreiungsbewegung als auch die türkische Opposition stehen mit dem Rücken zur Wand. Die internationale Solidarität, der Protest auf den Straßen in den Ländern der Finanziers und Waffenlieferanten der Türkei ist unverzichtbarer Teil, um auf das Morden hinzuweisen und Druck aufzubauen.