Heute haben an die 50 Menschen nicht geschwiegen, sondern sich dem „Infotisch“ der Partei „Die Rechte“ entgegengestellt, der von 15 – 17 Uhr an der Ecke Neue Straße in Braunschweig von Johannes Welge angemeldet worden war. Die Gründung der Partei „Die Rechte KV Hildesheim/Braunschweig“ liegt noch kein Jahr zurück und die Nazis versuchen immer mal wieder in den beiden Städten und benachbarten Orten mit schlecht besuchten Infoständen in meist menschenleeren Innenstädten Fuß zu fassen. Gewähren lassen wir sie natürlich trotzdem nicht.
Spontan konnte heute ein Gegenprotest mobilisiert werden, der sich den Nazis schon bei ihrer Ankunft entschlossen in den Weg stellte und den ursprünglich geplanten Versammlungsort der Nazis blockierte. Mit Parolen wie „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda“ wurde deutlich, dass auch ein jammervoller Haufen von vier Nazis in Braunschweig keinen Platz findet, um ungestört ihre Werbung zu verbreiten. Vergeblich versuchte die Bullen, die Demonstrierenden abzudrängen und aus dem Sichtfeld der Nazis zu befördern. Dazu setzten sie Schlagstöcke und einen Bullenhund ein, der mit dem Maulkorb in die Menge vorstieß. Doch die Gegner*innen ließen sich nicht beirren und schafften es, in unmittelbarer Nähe mit drei großen Transparenten eine komplette Seite des „Infotischs“ zu verdecken und dort laut zu protestieren.
Ein Zwischenfall ereignete sich keine halbe Stunde nach der Ankunft der Nazis, als ein passierender Mensch so mutig war, und einen Teil der Nazipropaganda vom Tisch riss. Obwohl die Nazis direkt zum Angriff übergingen, stellte sich die Bullen auf deren Seite, zog den Menschen unsanft heraus und nahm die Personalien auf. Die Straftaten der Nazis wurden von Seiten der Bullen ignoriert. Der Schutz an ihrem Infotisch wurde sogar noch durch einige Bullen in zivil verstärkt.
Emma Eichsfeldt, Sprecherin des Antifaschistischen Plenums äußert sich zu den Vorfällen wie folgt: „Wir haben schon etliche Male erlebt, wie die Bullen das Recht der Nazis durchboxen aber damit sind sie heute nicht weit gekommen. Wir haben stand gehalten und ließen uns keinen Meter weit abdrängen. Unsere Blockade konnte über zwei Stunden aufrecht gehalten werden. Es war ein durchgängig lauter Protest mit einer entschlossenen Stimmung, der heute auf die Straße gebracht wurde. Vielen Dank, an alle, die sich spontan versammelt und entschlossen protestiert haben.“